Das 38. Herbsttreffen des MC KW Vaganten HD, 19. bis 21.10.2018
Es wurde im Oktober wieder Zeit für unser jährliches, wiederkehrendes Ereignis: nein, kein Geburtstag, sondern unser 38. traditionelles, internationales Herbstreffen auf dem alten Sportplatz in Reichartshausen.
Am Freitag, dem 19. Oktober trafen wir uns, die Heidelberger Vaganten, auf dem altbekannten Platz um bei goldenem Oktoberwetter den Platz für unser jährliches Herbstreffen vorzubereiten: Aufbau des Kassenzeltes, in der Küche wurden die notwendigen Utensilien und Nahrungsmittel ausgepackt und verstaut, die Musikanlage aufgebaut, die Lichterketten wurden ausgepackt und aufgehängt, der Parkplatz für die Moppeds abtrassiert und der Weg zum Klo markiert, der Weg zum Platz überhaupt ausgeschildert, Brennholz fürs Lagerfeuer herbeigeschafft, die eigenen Zelte fürs Zwischendurchschlafen aufgestellt, dann kommt der Getränkedealer mit den Bierbänken und den Getränken, das Brot vom Bäcker, Fleisch von der Metzgerei, der Grill wird installiert und schließlich kommt: IHR !!!
Ab etwa 16 Uhr kommen schon die ersten Gäste und es gibt wie immer ein großes Hallo untereinander. Der erste Begrüßungsschnaps wird ausgeschenkt und die ersten Würstchen, Steaks und Schafskäse werden gebrutzelt. Die Gäste, die später ankommen, werden nicht nur mit Begrüßungsschnaps, sondern auch mit unserer Kartoffelsuppe aufgewärmt, die wir das Wochenende davor schon zubereitet haben. Und wenn alles nichts hilft, gibt es ja noch Glühwein und das Lagerfeuer…
Schon am Freitagabend sind ca. 45 Moppeds am Platz, da sind die Alternativanreisenden noch gar nicht miteingerechnet!!! Die Gästeschar kam wie immer auf dem Herbstreffen quer durch die Republik: von Kiel bis Bodensee und dem fernen Osten war alles dabei.
Wie so oft wurde der Abend etwas länger und so saßen noch gegen 3 – 4 Uhr einige Leute am Lagerfeuer und hatten noch viel zu erzählen.
Etwas später, am Samstagmittag dann, hatten unsere Gäste die Auswahl zwischen einer „Indian Summer“ Tour durch den Odenwald mit Horst, oder einem Besuch im Technikmuseum in Altlußheim mit Vally. Etwa 12 Personen wählten das Technikmuseum mit der schwerpunktmäßigen Führung durch die Wankelabteilung. Tamino lotste uns mit seiner SRX über wundervolle Straßen und Sträßchen zielstrebig zum Museum, wo es sich der Gründer und Vorsitzende der Stiftung, Horst Schulz, nicht nehmen ließ, uns persönlich durch die Sammlung zu führen. Und er zeigte dabei wirklich ganzen Einsatz, da er eigentlich krank war, es aber nicht über das Herz brachte, uns abzusagen. Die Wampe hat halt doch ihren Charme. Herr Schulz bot viele interessante und teilweise auch ungewöhnliche Einblicke in die Technikgeschichte, die Wankel-Abteilung, aber auch in die übrige Sammlung, wie zum Beispiel die NSU-Abteilung, die Bugattis und vieles mehr. Durch seine interessanten Erzählungen, gewürzt mit Anekdoten über verschiedene Ausstellungsstücke, verging die Zeit wie im Flug. Wer nicht dabei war: ein Besuch des Museums lohnt auf jeden Fall, eine sehr interessante Sammlung mit vielen Schätzchen und Schätzen, die Herr Schulz über Jahrzehnte zusammengetragen hat. Das Museum ist professionell, aber doch mit Liebe zum Detail eingerichtet.
An der Indiansummertour von Horst in den Odenwald nahmen ebenfalls viele Gäste teil, die noch einmal das letzte schöne Wetter vor dem Winter genießen wollten und diese waren von der geführten Tour ebenfalls alle begeistert.
Zurück auf dem Platz wurden die Erlebnisse des Tages untereinander ausgetauscht, der Grill glühte, das Bier bzw. Wein rann durch die Kehlen und so wurde es mal wieder für einige eine etwas längere Nacht. Und so hieß es ein paar Stunden später für unsere Gäste, nach Frühstück, Zeltabbau, Moppedaufrödeln, Abfahrt Richtung Heimat.
Herzlichen Dank an Euch liebe Gäste, die Ihr auf unser Treffen gekommen seid und es dadurch wieder einmal ein superschönes Wochenende war.
Vielen Dank an Horst für die Indiansummertour, an Vally, die die Museumsführung organisiert hat und an Horst Schulz für die Museumsführung, trotz der Erkältung (Mehr zum Museum AUTOVISION findet Ihr HIER)
Bedanken möchten wir uns natürlich auch bei unseren Unterstützer*innen und Helfer*innen, die so einen sehr großen Teil zum Gelingen des Treffens beigetragen haben!
Das nächste Herbsttreffen, das 39., wird vom 18. bis 20.10.2019 stattfinden - an gleicher Stelle mit hoffentlich auch gleichem Wetter wie 2018!
Annexxionstreffen des MC Kuhle Wampe Geyers schwarzer Haufen
Vom 28. bis 30.09.2018
Aufwachen am Freitagmorgen – draußen ist hell. Verschlafen? Nein, heute hab ich mir ja frei genommen. Mein Ziel: Nürnberg, zum Annexxionstreffen des MC Kuhle Wampe „Geyers schwarzer Haufen*“.
Frisch ist es so früh am Tag, aber die Sonne lacht. Langsam muss ich auch in Bewegung kommen, soll doch das Wetter zum Nachmittag schlechter werden. Mein Bestreben ist somit auch klar, noch am Vormittag richtung Nürnberg durchzustarten. Jetzt erst mal ein kurzer Motorradcheck. Öl: ausreichend. Batterie: Die XS springt an. Lichter: Es blinkt und leuchtet so wie es sein soll. Reifendruck: Oh jemine... also schnell zur Tanke. Jetzt passt der Druck und Packen ist angesagt. Dann noch ein kleines Roadbook geschrieben, laden und durchstarten.
Die Anreise war ein Traum. Bestes Wetter, optimale Außentemperaturen und eine glücklich gewählte Strecke sorgten für optimalen Fahrspaß. Besser geht kaum.
Angekommen in Nürnberg geht die Runde mit Hallo über den super gelegenen und ebenen Platz zu all den bekannten alten und neuen Gesichtern. Dann erst mal Schlafstätte einrichten und einen Kaffee. Nachdem sich langsam Hunger einstellt, orientiere ich mich auf der Speisekarte. Neben Bratwurst und Steak gab es für heute noch Chris veganen Eintopf, alles ausgesprochen lecker. Thorstens „saure Zipfel“ soll es erst am Samstag geben. Zur gemütlichen Stimmung mimte Thorsten am Freitag den DJ und legte Vinyl -mit goldrichtiger Hand- in traditioneller Weise auf. Eine perfekte Auswahl. So untermahlt in vielen Gesprächen mit interessanten Menschen verging der Freitagabend.
Die Nacht zum Samstag war recht Frisch, wer wie ich eine gute Nachtausrüstung hatte, musste sich aber davor nicht scheuen. Auch wenn am Morgen die Feuchtigkeit auf den Tischen und Bänken bereits feste Form angenommen hatte, so brachte die noch immer kräftig scheinende Sonne binnen kürzester Zeit das bisschen Eis am Frühstückstisch zum Schmelzen. So begann auch der Samstag sich zu einem herrlichen Tag zu entwickeln.
Keine Party ohne Aktiva. In Nürnberg hatte sich die AfD für diesen Samstag in der Meistersingerhalle zu einer Wahlkampfveranstaltung eingemietet. Nicht ohne Widerstand. Ein großer Teil der Gäste begleiteten die Geyer daher zur Gegenkundgebung des „Bündnis Nürnberg gegen die AfD“, an der sich etwa 1500 bis 2000 Menschen beteiligten. Eigentlich deutlich zu wenig für eine Stadt wie Nürnberg.
Im Anschluss führte uns von dort aus das Hurgl mit den Motorrädern noch für eineinhalb Stunden durch das Nürnberger Umland. Die hier mit dem Motorrad zu entdeckenden Winkel und Ecken, hatten einen ansprechenden Charme und entbehrten nicht einem besonderem Charisma.
Zurück am Platz, nach Kaffee und Kuchen, begannen die Umbauten. Wo gestern noch Sitzbänke standen, kam eine Bühne zum Vorschein. Für Samstagabend haben die Geyer zwei Band´s engagiert, die uns aufspielten. Nach „The Rolling Chocolate Band“, die uns mit klarem und nachhaltigem Rock beschallten, spielte „Gamet“ auf, die sehr schönen, deutschsprachigen Melody-Rock präsentierten.
The Rolling Chocolate Band Gamet
Klick auf die Bilder und Du kannst einen Live-Mitschnitt sehen und hören!
Und heute gabe es auch die heiß erwarteten und versprochenen „sauren Zipfel“, die Thorsten selbst und in Person an die etwa einhundert Gäste verteilte. Mit vollem Magen und ansprechender Musik klang der Abend aus.
Auch zum Rückreisetag strahlte der Himmel und nach anfänglich frostigen Temperaturen heizte die Sonne nochmal kräftig ein, so dass ich es schon fast als schade ansah, wieder zuhause angekommen zu sein.
Danke an die Geyer für Euer tolles, gut organisiertes und kurzweiliges Treffen. Ich freue mich bereits jetzt schon auf übernächstes Jahr!
Michel
MC KW Vaganten HD
* Der Schwarze Haufen unter Führung von Florian Geyer war 1525 ein Bauernheer während des Deutschen Bauernkrieges. Florian Geyers Ziel im Kampf gegen das Landesfürstentum war eine auf Bauern- und Bürgertum gegründete Reichsreform, vor allem die Beseitigung der geistlichen und adligen Vorrechte mit der lutherischen Lehre als moralischer Grundlage.
Der MC KW Geyers schwarzer Haufen selbst sieht das so: „Es hat Zeiten gegeben, da haben sich Menschen miteinander solidarisiert, um ihre Lebensverhältnisse zu verbessern. Der Schwarze Haufen hat das auch getan, als eine der frühen bäuerlichen Bewegungen in Franken gegenüber den Herrschenden. Da dachten wir, das könnte auch heute wieder beginnen.“
Und hier gehts zur Webseite der Geyer: