Gülle-Contest in Beelen am 18.08.2019
Beim Stöbern meiner Fachzeitschrift (aus dem Berufsfeld Installation und Heizungsbau) bin ich über eine Ankündigung der Firma Jung-Pumpen gestolpert. Die haben für den 18.08.2019 einen „Custom Güllepumpe Contest“ ausgepreist.
Gülle-Contest? Was soll das werden? Also hab ich mal auf der Webseite dazu gestöbert.
In diesem Wettbewerb haben sich keine Profis aus der Custom-Szene gemessen, sondern Freizeitschrauber wie Du und ich, die selbst Hand an ihre Güllepumpe angelegt haben. Als Basis waren alle Varianten der Honda CX-Familie zugelassen. Dabei spielte es auch keine Rolle, welcher Custom-Stil dabei umgesetzt wurde. Wert wurde nur auf Erkennbarkeit des Umbaus gelegt. Scrambler, Cafe Racer, Bobber, Bagger, Brat-Bikes, Flat-Tracker oder Chopper - egal. Um mitzumachen, mussten die Teilnehmer einige Fotos und eine Projektbeschreibung einreichen und das Fahrzeug musste eine gültige Straßenzulassung haben. Alles was den Umbau dokumentierte, half schließlich der Jury dabei, die „beste“ Gülle auszuwählen. 22 der 35 beworbenen Fahrzeuge standen der Jury am Sonntag zur Auswahl.
Ich dachte für mich, eigentlich ein MUSS für alle Gülle-Fahrer. Ich selbst habe nie eine besessen, kam aber in den Genuss Renés umgebaute Gülle über die Route des Grandes Alpes und zurück über die Route Napoléon zu treiben – nachdem ich mich an die 50 PS gewöhnt hatte, war es ein echter Spaß mit einem phantastisch modifiziertem Fahrwerk und dass alles ohne technische Probleme!
Renés Gülle-Umbau
Somit stand eigentlich auch für mich fest, da will ich hin, das will ich sehen!
Das Problem war, das am gleichen Wochenende unser Sommertreffen stattfand. Aber Moment, der Contest war für Sonntag geplant und das Zeitfenster in tolerantem Rahmen, 11:00 bis 17:00 Uhr. Also hab ich im Routenplaner mal die Strecken gecheckt: Von Aschaffenburg nach Dassel waren es 300 Kilometer, von Dassel nach Beelen 160 Kilometer und von Behlen wieder nach Hause dann 340 Kilometer. Realisierbar, absolut realisierbar, auch wenn ich wegen der Maloche erst am Samstag auf Dassel fahren konnte.
Also bin ich am Samstag Vormittag nach Dassel gestartet (siehe auch unser Bericht zum Sommertreffen, der in Kürze hier erscheint), hab mich am Samstag Nachmittag und Abend mit ganz vielen lieben und wertgeschätzten Menschen getroffen und unterhalten.
Mein Zelt hatte ich bei den Bananen platziert (nochmal DANKE an Ma, dass er mir den Zeltplatz so schön vorbereitet hatte ), da hier die Option bestand vor meiner Abfahrt am Sonntag noch einen Kaffee zu bekommen. Die Rechnung ist dann auch Dank Angie glatt aufgegangen. Tausend Dank dafür! Und ich hätte noch mehr kriegen können, da mich auch Max von der Frankfurter Ini beim Klogang abgepasst hat, um mir ebenfalls einen Kaffee anzubieten, was ich total klasse fand, wenn ich dann auch abgelehnt habe. Sonntag Morgen hab ich dann gegen halb Acht (7:30 Uhr) im abklingenden Regen mein Zelt eingepackt, so dass ich gegen Achte auf die Straße gekommen bin.
Im „Kabelwerk B64“, einer vorzugsweise für Oldtimertreffen genutzte Location in Beelen, waren die Fahrzeuge ausgestellt. Was soll ich sagen – es waren echt begeisternde Umbauten dabei! Und Mann/Frau muss ja nicht alles mögen, was aus Gülle gemacht wird.
Mit einem der Contest Teilnehmer aus Leipzig kam ich auch in ein echt gutes Gespräch, zumal er sich seit kurzem auch für die Wampe interessiert. (@ Pleissenburg, vermutlich wird demnächst ein Olli bei Euch aufschlagen!).
Hier unten habe ich Euch einige Bilder von den Fahrzeugen. Und hier noch ein kleines Video, zu einem außer Konkurrenz laufenden Umbau (müsst Ihr Euch unbedingt ansehen!).
Wer noch mehr von den Umbauten und den Hintergründen dazu sehen möchte – hier ist der Link:
https://www.guellepumpencontest.de/custom-guellerie
und hier die Gewinner:
https://www.guellepumpencontest.de/custombike-treffen
Alles in Allem ist das mal `ne geile Marketing Geschichte der Firma Pentair Jung (die übrigens 1924 die erste echte „Güllepumpe“ gebaut hat). Ob dies jedoch wirklich hilft ihre Produkte besser zu vermarkten, stell ich mal ernsthaft in Frage. Und ein „Schraubermodel Kelly Bell“ trägt da auch nichts dazu bei.
Auf dem Heimweg musste ich dann noch durch geschlagene 180 Kilometer Starkregen tauchen – sowas habe ich in 40 Jahren Moppedfahren noch nie gehabt. Es war eine „Tauchfahrt des Grauens“. Es schüttet aus Kübeln, Du stehst im Stau, in der Baustelle, und Dein Mopped meint „Blubb-blubb“…
Dennoch: In der Summe mit Sommertreffen hat sich dieses Wochenende gerechnet, hat viel Spaß gemacht, war interessant und beim Tauchgang zeitweise auch sehr abenteuerlich und spannend…
Michel, MC Kuhle Wampe Vaganten Heidelberg
Schlaflose Nächte im Schwäbischen Wald:
Das Finsternistreffen der Stuttgarter Bananen vom 19.07. bis 21.07.2019
Am Freitag war es irgendwie fast wie immer, wenn ich auf ein Treffen fahren will: ich nehme mir vor, mal früh Feierabend zu machen, nach Hause zu fahren, um dann zu einer moderaten Zeit beim Treffen aufzuschlagen, um die bestmögliche Treffensinstallation für Zeltaufbau etc. zu erwischen.
Aber wie immer kam es mal wieder ganz anders: erst türmte sich bis ultimo die Arbeit im Büro und dann fand leider unter meinem Büro das Sommerfestival der Kulturen statt und die Bands waren mal wieder so gut, dass ich mich festgehört habe und was zu essen brauchte ich nach dem Tag irgendwie auch noch…. Schließlich war auch das organisiert und bei dritten Band konnte ich mich dann doch endlich mal loseisen, weil die einfach nicht so mein Stil war. Auf dem Nachhauseweg lag dummerweise noch der Fischmarkt, wo es auch noch das ein oder andere zu gucken und essen gab. Aber gegen 22 Uhr war ich dann glücklich zu Hause… Nach kurzem Powernapping und dem Packen der treffensüblichen Dinge machte ich mich dann doch mal endlich auf den Weg.. Eigentlich wollte ich ja noch das Fahrzeug wechseln, fuhr erst mal in die entgegengesetzte Richtung zu dem ursprünglich geplanten, um festzustellen, dass ich doch das nehme, womit ich gerade unterwegs bin…
Mittlerweile war es schon halbeins, aber ich dachte, wenn ich jetzt fahre, dann habe ich wenigstens freie Straßen.
Und so war es dann auch: zu sphärischen Ibizahouseklängen glitt ich durch die samtschwarze Nacht gen Kaisersbach und ich konnte so wunderbar Gas geben… nur vereinzelte Autos mit Landjugend im Liebeswahn fanden sich am Straßenrand.
So gegen ca. 2:30 Uhr traf ich dann glücklich auf dem Treffensplatz ein und es gab mit den verbliebenen Gestalten ein großes Hallo. Die letzte tapfere Banane, die noch wach war, zapfte mir ein leckeres Gaildorfer Bier und das Fischbrötchen schmeckte um Welten besser als auf dem Fischmarkt.
Da kommen doch die ostfriesischen Momente bei den Bananen zum Tragen .
Natürlich kam ich mit dem Häufchen des harten Kerns ins Schwätzen, bis dann irgendwann mal so gegen vier alle ins Bett gingen. Eigentlich wollte ich ja noch mein Zelt aufbauen, aber es war noch zu dunkel. Und so wartete ich den Sonnenaufgang ab und lauschte den geheimnisvollen Geräuschen aus dem Wald. Als es hell wurde, fand ich eine wunderbare Stelle fürs Zelt, allerdings wars mit dem Schlafen noch nichts, weil die ersten so allmählich wieder aufstanden, wir uns begrüßten und gemeinsam frühstückten. Währenddessen wurde der (selbstgebaute) Smoker angeheizt und das Fleisch für das Pulled Pork vorbereitet.
Zum späteren Vormittag legte ich mich aber dann doch mal hin und wurde nach kurzer Zeit von der Hitze und dem Bauer geweckt, der neben uns lautstark die Wiese mähte. So machte ich mich doch an die leckeren selbstgebackenen Kuchen und stärkte mich mit Kaffee. Wie immer gab es viele nette Gespräche und Plauschereien. Es wurde auch eine Ausfahrt von den Bananen angeboten, bei der ich jedoch nicht dabei war. Am späten Nachmittag fand dann eine Verbandsratsitzung statt, an der Clubs quer aus Deutschland und unsere beiden Verbandsprecher, Horst und Fluke teilnahmen. Und da wir alle so beisammen waren, nutzten auch wir Heidelberger die Gunst der Stunde und hielten unsere Vorbesprechung zum Herbsttreffen ab. Allerdings war die Konzentration kurzzeitig anderweitig vergeben, da das Pulled Pork fertig war und alle natürlich einen Teil abbekommen wollten. Aber auch das haben wir geschafft und die notwendigen Dinge für das Treffen zu besprechen auch.
Der Abend schritt voran und je später der Abend desto schöner die Gäste: meine „Old Lady“ Andrea kam auf ihrem Dakarkälbchen angeritten und es gab wieder ein großes Hallo, was natürlich mal wieder bis in die Morgenstunden dauerte.. Als es dann hell wurde, fanden auch wir den Weg ins Zelt.
Nach einem kurzen Powernapping frühstückten wir sehr gemütlich gemeinsam und dann hieß auch schon wieder Zelt abbauen, Treffensutensilien einpacken, sich von vielen lieben Leuten verabschieden und nach Hause fahren.
Liebe Bananen! Vielen Dank an Euch für dieses Superwochenende: wenig Schlaf, aber umso mehr Spaß !!!
Vally, MC Kuhle Wampe Vaganten Heidelberg